Kursbeschreibung
Konfuzius ist neben Mao Zedong wohl einer der wenigen Chinesen, dessen Name in Deutschland in die
Allgemeinbildung eingegangen ist. Über den Namen geht das Wissen um ihn allerdings meist wohl nicht sehr weit hinaus und manch
einer stellt sich ihn vielleicht als einen alten Mann mit langem Bart vor, der vor langer Zeit weise Sprüche für Glückskekse und
Kalender verfasste.
Aber wer war er denn nun wirklich? Ein Philosoph? Ein Religionsstifter? Ein Weiser? Ein Humanist
oder ein Verteidiger despotischer Herrschaftsstrukturen?
Fest steht, dass er ungefähr zur selben Zeit wie die griechischen Philosophen und Buddha lebte und
die Kultur nicht nur Chinas, sondern auch Vietnams, Koreas und Japans und damit rund 20 % der Menschheit tiefgehend
prägte.
Konfuzius lebte zu einer Zeit, in der das ehemals geeinte Reich in zahlreiche sich bekriegende
Staaten zerfallen war. Er reiste ein Dutzend Jahre durch verschiedene Fürstentümer und bot deren Herrschern anscheinend erfolglos
seinen Rat an. Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er damit, eine wachsende Schülerschar zu „edlen Menschen“ zu
erziehen.
Was er unter „edlen Menschen“ verstand, wie sich seine Lehre im Laufe der folgenden Jahrhunderte und
Jahrtausende in China entwickelte und welche Rolle sie heute spielt, ist Thema dieses allgemeinverständlichen Vortrags, der sich an
alle Neugierigen wendet, die unsere Welt, in der die Kulturen zusammenrücken, ein bisschen besser verstehen wollen.
Wer tiefer eindringen will und auch andere chinesische Denker – Konfuzius war bei weitem nicht der einzige! – kennenlernen möchten, findet in unserem Programm auch eine Einführung in die chinesische Philosophie.Ulrich Forderer studierte Sinologie und Philosophie in Paris, hat jahrelang in China an der Universität gelehrt und ist Übersetzer eines Standardwerks zur Geschichte der chinesischen Philosophie.